E-Busse in Vorarlberg feiern ersten Geburtstag
23. 06. 2021
Vor über einem Jahr gingen sie in Betrieb, heute sind unsere vier Klimahelden aus dem Landschaftsbild des Oberen Rheintals nicht mehr wegzudenken
23. 06. 2021
Vor über einem Jahr gingen sie in Betrieb, heute sind unsere vier Klimahelden aus dem Landschaftsbild des Oberen Rheintals nicht mehr wegzudenken
Bereits seit Jahren setzt sich das Land Vorarlberg und der Verkehrsverbund Vorarlberg (VVG) gemeinsam mit ÖBB-Postbus für den Einsatz elektrischer Überlandbusse im Linienbetrieb ein. Im Februar 2020 gingen die ersten vier E-Busse dann in den Regelbetrieb. Das war der Startschuss für noch umweltfreundlichere Mobilität in Vorarlberg.
Langsames Herantasten
Seit etwas mehr als einem Jahr sind unsere vier Elektro-Busse im Oberen Rheintal zwischen Bludenz, Feldkirch und Götzis nun schon unterwegs. Täglich zwischen 3:30 Uhr und Mitternacht fahren sie bis zu 400 Kilometer. Unser Fazit ist nicht nur positiv, unsere Erwartungen für den Betrieb wurden teilweise sogar übertroffen. Gab es doch wenig Erfahrungswerte, wie sich die Fahrzeuge im Regelbetrieb schlagen.
Unsicherheit gab es zu Beginn, wie sich die Jahreszeiten auf den Stromverbrauch der Busse auswirken. Schließlich muss der Innenraum im Sommer gekühlt und im Winter geheizt werden, um den Fahrgästen den entsprechenden Fahrkomfort zu bieten. Wir gingen davon aus, dass die Batterieladung durch die zusätzlichen Verbraucher schneller abnimmt. Dann kam die Überraschung: In den Sommermonaten ändert sich der Stromverbrauch kaum. Denn „bei den E-Bussen produziert der Motor im Gegensatz zu den Diesel-Modellen keine Abwärme. Das heißt, dass weniger Kühlleistung benötigt wird“, erklärt Postbus Verkehrsleiter Mathias Schönherr. Im Winter ist die Lage etwas anders, da ist eine Zwischenladung notwendig, um die üblichen Reichweiten zu erreichen.
Fahrweise entscheidend
Aber nicht nur die Witterung kann sich auf den Stromverbrauch auswirken. Auch die Fahrweise und das Verkehrsaufkommen machen einen Unterschied. So sind etwa bei besonders sparsamer Fahrweise am Ende einer Schicht ein paar Prozent mehr an Restladung übrig – ähnlich wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auch. Gut, dass hier unsere Lenker:innen entsprechend geschult werden.
Begeisterung durch und durch
Und vom Fahrgefühl sind nicht nur unsere Lenker:innen begeistert. „Das Fahren ist sehr angenehm“, berichtet Postbus-Lenkerin Carla Gallaun. Die gebürtige Brasilianerin ist fast nur noch mit den E-Bussen unterwegs und möchte diese nicht mehr missen. Denn während in den Diesel-Modellen das Brummen des Motors im Heck laut zu hören und die Vibrationen deutlich zu spüren sind, herrscht dagegen im E-Bus fast schon Stille. Lediglich das Abrollgeräusch der Reifen ist zu vernehmen. „Gerade früh am Morgen sagen viele Fahrgäste, dass es so ruhig ist, dass sie noch einmal einschlafen könnten“, erzählt Gallaun und lacht. Obwohl einige Kolleg:innen den E-Bussen anfänglich ein wenig skeptisch gegenübergestanden sind, wer einmal hinter dem Steuer eines E-Busses Platz genommen hat, ist restlos von den Vorzügen überzeugt. Geht es nach uns, könnten schon wesentlich mehr E-Busse auf Österreich´s Straßen unterwegs sein. Und das werden sie auch. So werden im kommenden Jahr in Vorarlberg ev. drei weitere E-Busse angeschafft. Dann werden täglich noch mehr Fahrgäste in den Genuss kommen, umweltfreundlich unterwegs zu sein.