Geschichte erfahren: Die himmlischen Höllentalfahrer
26. 11. 2018
Albert Malli sorgt dafür, dass Menschen mit der Höllentalbahn heute genauso unterwegs sein können wie im Jahr 1926. Wir haben ihn bei einer Ausfahrt am Nationalfeiertag begleitet.
26. 11. 2018
Albert Malli sorgt dafür, dass Menschen mit der Höllentalbahn heute genauso unterwegs sein können wie im Jahr 1926. Wir haben ihn bei einer Ausfahrt am Nationalfeiertag begleitet.
Jedes zweite Wochenende hat Albert Malli kein Wochenende. Das liegt aber nicht daran, dass er in seinem Hauptberuf seit 20 Jahren stellvertretender Ö3-Chef ist, sondern an seiner Liebe für die Höllentalbahn. Denn jedes zweite Wochenende schlüpft Albert in eine Rolle, die nichts mit seinem Medien-Job zu tun hat: Er zieht sich eine historische Eisenbahner-Unform an und ist als Zugchef und Schaffner mit der Bahn unterwegs.
Die Höllentalbahn ist eine schmalspurige, elektrische Lokalbahn, die Reichenau, Payerbach und Hirschwang verbindet und bis zum Beginn des Höllentales führt. Fürchten muss sich vor dem Höllental niemand. Es verdankt seinen Namen der wild zerklüfteten Gebirgslandschaft.
Wie kommt man auf die verrückte Idee, einen so großen Teil seiner Freizeit mit einer historischen Bahn zu verbringen? „Das steckt in jedem ein bisschen, manche können das nur besser unterdrücken“ kommentiert Albert seine ungewöhnliche Liebe. „Meine Frau hat mich zum Glück kennengelernt, als ich schon bei der Bahn war, so war die Höllentalbahn schon immer Teil der Familie.“
Alberts Ziel ist, die Bahn so herzuzeigen, wie sie einmal war. Darum wird darauf geachtet, dass alles so ist wie im Jahr 1926, als sie gegründet wurde. So bekommen Gäste sogar gut erhaltene Original-Fahrscheine. Albert ergänzt: „Eine historische Bahn wird erst lebendig durch die Geräusche der Motoren.“ Und genau dieses Erlebnis will er möglichst vielen Menschen heute bieten.
Ursprünglich sah er sich immer an der Kurbel stehen und mit dem Triebwagen fahren. Doch in der Realität gehören auch Gleisbauarbeiten und Schottergabeln zu seinen Aufgaben. Schließlich setzt er sich nicht nur für den Betrieb ein, sondern auch für ihren Erhalt. Albert weiter: „Wenn man einmal jede Schwelle zwischen Reichenau und Hirschwang in der Hand gehabt hat, dann entsteht eine große Nähe. Aber natürlich gibt es Tage, an denen es lang wird. Man macht es dann, weil man weiß: Ohne uns gäbe es keine Museumsbahnen in Österreich. Das macht mich dann wieder stolz.“
An welche Erlebnisse mit der Höllentalbahn sich Albert besonders gerne erinnert, verrät er uns hier. „5 Fragen – 5 Antworten. Mit Albert Malli.“
Zu sehen ist die vierte Episode der „Gleisgeschichten“ am Facebook und Youtube-Kanal der ÖBB. Bis Ende 2018 gehen in Summe sechs Episoden online.
Übrigens: Ihr kennt jemanden, der eine tolle “Gleisgeschichte” zu erzählen hat? Dann meldet euch bei uns per Mail.