Die Wirtschaft voll in Fahrt bringen

07. 04. 2023

Welche Bedeutung hat die ÖBB für den österreichischen Wirtschafts- und Industriestandort?

Ein Gedankenexperiment:

Was wäre, wenn …

Nach einem anstrengenden Arbeitstag lässt sich Laura, 34, mit einem Seufzer in ihren Wohnzimmersessel fallen. Kurz überlegt sie, ob sie den Fernseher überhaupt einschalten soll. Denn eigentlich kommt in den Nachrichten immer dasselbe: Österreich bekommt sein Verkehrsproblem einfach nicht in den Griff. Obwohl so viele Landschaftsflächen mit Straßen und Autobahnen zugebaut sind, erstickt das Land im Verkehrschaos. An die Auswirkungen auf die Umwelt gar nicht zu denken. Sie selbst pendelt zwischen St. Pölten und Wien. Aufgrund von ewig langen Staus braucht sie für diese kurze Strecke manchmal sogar zwei Stunden – pro Richtung! Alternativen zum Auto? Gibt’s keine. Sie erinnert sich an die gestrigen Meldungen über die schwächelnde Wirtschaft, die wegen der ineffizienten Infrastruktur keine Chance hat zu wachsen. „Heute bleibt der Fernseher aus“, murmelt sie vor sich hin und schließt das Fenster. Der Lärm und die Abgase des allabendlichen Autoverkehrs in der Stadt bereiten ihr Kopfschmerzen. Ob sie sich heute etwas Gutes zum Abendessen kochen soll? Viel Auswahl hat sie nicht, denn die Supermarktregale waren wieder einmal nicht wirklich abwechslungsreich befüllt, weil sich die Lkw-Kolonnen vor der Stadt wie so oft gegenseitig blockiert haben.

© ÖBB / Eisenberger

Ein Österreich ohne die ÖBB?

Das obige Szenario ist zum Glück nur ausgedacht und soll veranschaulichen, wie der Alltag in unserem Land aussehen würde, gäbe es uns, die ÖBB, nicht. Das ist deshalb so schwer vorstellbar, weil wir so untrennbar mit Österreich verbunden sind. Weil wir für die Menschen und die Wirtschaft wie selbstverständlich da sind. Und weil wir, mal sichtbar und mal weniger sichtbar, das ganze Land bewegen.

ÖBB als Versorger

Wir sind das Mobilitätsrückgrat des Landes und bringen nicht nur Menschen, sondern auch Güter sicher, pünktlich und klimafreundlich an ihr Ziel. Und zwar beachtlich viele. „Im Jahr 2021 waren es bis zu 1,3 Millionen Reisende täglich und die RCG hielt mit ihren 5.755 Mitarbeiter:innen und rund 1.270 Güterzügen die Wirtschaft rund um die Uhr am Laufen. Sie leistete so einen wichtigen Beitrag für die Versorgung der Bevölkerung“, hält Maria Magdalena Pavitsich, Pressesprecherin Güterverkehr und Logistik in der Holding, fest. Übrigens: Die RCG ist das zweitgrößte europäische Schienengüterverkehrsunternehmen, in 18 Ländern aktiv und damit auch für internationale Lieferketten von enormer Bedeutung. Das galt insbesondere in Pandemiezeiten.

ÖBB als Investor

Damit in Zukunft noch mehr Verkehrsverlagerung auf die Schiene möglich wird, investieren die ÖBB kräftig in ihre Grundlage: die Infrastruktur. Das Institut Economica hat errechnet, dass gerade diese Investitionen besonders wertvoll sind. Denn jeder von den ÖBB investierte Euro schafft ca. zwei Euro an heimischer Wertschöpfung. Der Rahmenplan für die Jahre 2023 bis 2028 bietet mit einer Rekordinvestitionssumme von 19 Milliarden Euro hierfür ein festes Fundament. 

© BMK / Cajetan Perwein

Damit packen wir wichtige Projekte an, also Strecken, Bahnhöfe, Sicherungstechnik und Verkehrsleitsysteme, die wir zukunftsfit machen. Hervorzuheben sind hier z. B. die Koralmbahn sowie der Semmering- und Brenner Basistunnel. Diese Investitionen haben – neben der genannten Wertschöpfung – zur Folge, dass wir zukünftig durch höhere Kapazitäten ein noch überzeugenderes Angebot im Personen- und Güterverkehr fahren können. „Aber nicht nur das“, erklärt Daniel Pinka, Pressesprecher Infrastruktur, Sicherheit und Pünktlichkeit in der ÖBB Holding. „Durch unsere Investitionen bringen wir auch andere Branchen in Schwung.“

Insbesondere auf die Bauwirtschaft und in weiterer Folge auf die Fahrzeughersteller haben wir starke Effekte. Für jede:n ÖBBler:in sichern wir nachhaltig 2,2 Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft. Gleichzeitig erhöhen wir durch eine ausgeklügelte Infrastruktur die Standortattraktivität Österreichs – nicht nur für die Menschen, sondern auch für Unternehmen. Eine echte Win-win-Situation!

© ÖBB / Thurnher

ÖBB als Innovator

Das gilt auch für unser Verhältnis zur österreichischen Bahnindustrie. Sie ist – nicht in Relation zur Bevölkerung, sondern absolut – die weltweit fünftgrößte. „In unserem Land gibt es viele hochspezialisierte Firmen, die etwa Schienen, Schienenschleifzüge oder sonstige Geräte zur Instandhaltung bauen“, berichtet Daniel Pinka. Hier ergeben sich sehr fruchtbare Syner­gien: „Als ÖBB kommen wir oft als Erste in den Genuss neuester Technologien. Im Gegenzug testen wir diese und sind für die Unternehmen ein wertvoller Sparringspartner“, so Pinka weiter.

Gleichzeitig setzen auch die ÖBB selbst wichtige Innovationsimpulse. Etwa mit der Digitalen Automatischen Kupplung oder Rail4Future, einem Forschungsprojekt unter unserer Leitung mit 18 Partnern, im Zuge dessen wir z. B. an einer Simulationsplattform und Schadensprognosen für Infrastruktur arbeiten. Auch zur Verbesserung der Kund:innenzufriedenheit nutzen wir digitale Innovationen, wie den ÖBB.Bot, und verbessern das Reiseerlebnis mit neuen Funktionen, wie SimplyGo! in der ÖBB App.

Wir machen den Unterschied

Die ÖBB haben unzählige Facetten und leisten für Menschen, Wirtschaft und Umwelt in unserem Land Großartiges. Wie das Gedankenexperiment eingangs zeigen sollte, ist ein Österreich ohne die ÖBB eigentlich undenkbar.

Wir sind Systemerhalter:innen, wir sind Wirtschaftsmotor. Wir sind Zukunftsmacher:innen und Helfer:innen. Wir sind Top-Arbeitgeber und eines der größten Klimaschutzunternehmen des Landes. Wir sind die ÖBB. Und mit jeder Fahrt und jedem TransFER machen wir den Unterschied. Heute. Für morgen. Für uns.

© ÖBB / Great

 

ÖBB als Arbeitgeber

Wir als ÖBB bewegen etwas in der Welt: Gemeinsam arbeiten wir schon heute an der Mobilität von morgen, indem wir Ökonomie sowie Ökologie miteinander verbinden. Unseren Mitarbeiter:innen bieten wir nicht nur Jobs mit Sinn und Sicherheit, sondern auch zahlreiche Benefits.

© ÖBB / Great

ÖBB als Energieerzeuger

Wir geben 100 % für Klimaneutralität. Deshalb setzen wir für den Bahnbetrieb und unsere Gebäude vollständig auf Grünstrom. Aktuell decken wir davon rund ein Drittel unseres Bedarfs selbst, u. a. mithilfe von acht Wasserkraftwerken, 68 Photovoltaikanlagen und der ersten Windkraftanlage, die 16,7-Hz grünen Bahnstrom direkt in die Oberleitung einspeist.

© ÖBB / Great

ÖBB als Klimaschützer

Aktuelle Berechnungen des deutschen Umweltbundesamtes gehen davon aus, dass eine Tonne ausgestoßenes Kohlendioxid Folgeschäden bzw. -kosten in Höhe von 180 Euro verursacht. Durch unsere Verkehrsleistungen sparen wir jedes Jahr rund 4 Millionen Tonnen CO₂ und demnach 720 Millionen Euro ein.

© ÖBB / Great

ÖBB als Helfer

Geraten Menschen in Not, sind wir zur Stelle. So leisteten wir beispielsweise humanitäre Hilfe für vertriebene Ukrainer:innen, die kostenlos mit uns fahren konnten. Wir lieferten Hilfsgüter und das Team ÖBB vernetzte sich – wie schon 2015 während der Flüchtlingskrise – zur Freiwilligenhilfe.