Vom Gleis in den Sattel: Leidenschaft Radfahren bei den ÖBB (Teil 3)
23. 06. 2022
In den ersten zwei Teilen unserer „Vom Gleis in den Sattel“-Serie haben wir bereits einige ÖBB-Kolleg:innen vorgestellt, die nicht nur begeisterte Bahnfahrer:innen, sondern auch richtige Rad-Enthusiast:innen sind. Heute, im letzten Teil unserer Serie, erzählen Karin, Mario, Thomas und Nora über ihre Leidenschaft.
Vom Mountain-Bike in den Kärntner Bergen aufs Rennrad am Wiener Asphalt
Wenn Karin Fest nicht gerade arbeitet, genießt sie das Leben – und das Radfahren. Groß geworden am Berg in Kärnten mit dem Mountain-Bike auf unasphaltierten Straßen, ist sie später am flachen Wiener Asphalt auf das Rennrad umgesattelt. „Ich kann beiden Radsportarten viel abgewinnen. Mountainbiken hat für mich etwas Entschleunigendes, während man beim Rennradfahren weiter herumkommt.“ Zu ihrer Haus- und Hofstrecke zählt die „Weidlingbach-Runde“ über Klosterneuburg, rauf nach Steinriegl und über Greifenstein die Donau entlang wieder zurück nach Wien. Mit rund 60 Kilometern und 500 Höhenmetern ist das für Karin eine perfekte Afterwork-Runde, die sich abends noch gut ausgeht.
Karin Fest leitet den Bereich New Rail Business im Fernverkehr bei der ÖBB-PV AG und kümmert sich um den Ausbau der Nachtzugverbindungen.
Seit 1995 vom Radfahrfieber gepackt und seitdem unzertrennlich
„Ich bin bereits etliche Radmarathons, 24-Stunden-Marathons und auch Großglocknerüberquerungen geradelt. Pro Jahr komme ich dadurch auf ein Pensum von etwa 10.000 Kilometern“, erzählt Mario über seine Erfolge beim Radsport. Bei seinen Lieblingsstrecken gilt: Je steiler, umso besser. „Eine meiner liebsten Strecken führt in die Wachau über den Jauerling Richtung Gföhl in das schöne obere Waldviertel zurück auf einer Strecke von ca. 150 Kilometern.“
Mario Sachata ist seit 1988 bei den ÖBB und lenkt seit 2002 einen unserer vielen Postbusse.
Jeder Kilometer auf dem Rad zählt – in vielerlei Hinsicht
Nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben versucht Thomas Schuh so nachhaltig wie möglich zu agieren und erklärt, dass in Dänemark sogar errechnet wurde, dass jeder Kilometer auf dem Rad der Allgemeinheit einen Euro an Gesundheitskosten spart. Als geborener Radfahrer hat er nie ein eigenes Auto besessen und nutzt das Fahrrad schon immer als Alltags- und Freizeitfahrzeug. „Als meine Kinder klein waren, habe ich sie im Kindersitz und Anhänger mit dem Rad befördert und heute nutze ich den Anhänger sogar noch beim Lastentransport“, erzählt Thomas über seine Erlebnisse auf zwei Rädern. Besonders begeistert ist er von der genialen Kraftübersetzung, denn mit 200-300W Körperkraft kann man schon erstaunliche Entfernungen überwinden und beachtliche Lasten transportieren – ganz ohne Lärm und Abgase. Zu seinen Lieblingsstrecken zählen alle entlang von Flüssen, Bächen und Seen.
Thomas Schuh ist bereits seit 15 Jahren bei der Eisenbahn und derzeit als Nachhaltigkeitskoordinator bei der ÖBB INFRA tätig.
Auf den Spuren der Tour de France der Frauen
Nora Stehmann ist frisch gebackene Bezwingerin der „Tour de France der Frauen“-Strecke – „natürlich inklusive der Transferetappen“ – und setzt sich für mehr Frauen im Radsport ein. „Ich war nie wirklich sportlich. Vor 5 Jahren durfte ich mir dann das Rennrad eines Freundes ausborgen. Nach einem Monat zog dann endlich mein erstes, eigenes Rennrad ein und der Rest ist Geschichte: vom Cup-Sieg am Wiener Cyclodrom bis zum 1. Ultra-Rennen rund um Oberösterreich – jaaa, am Stück. Neeeein, man schläft da nicht zwischendurch.“
Anfang Juni setzte sich Nora mit ihrem Rad in den Zug - mit im Gepäck: acht Etappen von Paris bis in die Vogesen und die Vorfreude auf fünf andere Frauen, mit denen sie das Abenteuer gemeinsam bestreiten wird. „Die erste Etappe aus Paris hinaus hatte es in sich, denn das Tempo wurde direkt mal hoch gehalten und von oben drückte die französische Sommer-Sonne.“ Am nächsten Tag fand sie sich schon in der Champagne wieder. Ihr persönliches Highlight gab es dann am 4. Tag von Troyes nach Chaumont: Abseits der Straßen ging es auf einigen Schotterpisten bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Haute-Marnes! Die längste Etappe mit 165km, ermüdenden Hügeln und einem Sommer-Regen, der sich gewaschen hatte, war nach „nur“ 6 Stunden erledigt. Der unerbittlich steile Anstieg zum Super Planche des Belles Filles zeigte sich von seiner härtesten, aber auch schönsten Seite. Am Ende gab es Freudentränen und natürlich…Champagner.