Projekt „Koralmbahn im Granitztal“ gewinnt „Goldene Unke“!

17. 09. 2021

Die FH Kärnten, Studienbereich Bauingenieurwesen und Architektur, vergibt gemeinsam mit Land Kärnten heuer erstmals einen Preis für nachhaltige Bauprojekte, die durch einen besonderen Fokus auf Naturschutz sowie die gelungene Umsetzung hervorstechen.

Am Freitag 17.09.2021, fand im Rahmen der ÖKOBAU Messe in Klagenfurt die Verleihung der „Goldenen Unke 2021“ statt. Der Preis würdigt Unternehmen, die durch besonders innovative und durchdachte Konzepte zum schonenden Umgang mit der Natur bei der Umsetzung von Bauprojekten hervorstechen. Die ÖBB-Infrastruktur AG haben mit fünf Projekten teilgenommen und jenes im Granitztal wurde von der Jury mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Warum? Wegen der ökologischen Begleitmaßnahmen im Zuge der Errichtung der neuen Koralmbahn im Granitztal. Eingereicht wurde das Projekt von der Projektleitung Koralmbahn – Markus Höhndorf (Projektkoordinator) nahm den Preis voller Stolz entgegen.

Die „Goldene Unke“ – eine besondere Auszeichnung. ©Fachhochschule Kärnten

Die Natur am Zug

Die Koralmbahn verbindet Menschen – und sie hilft der Natur. Bei Projekten der ÖBB-Infrastruktur AG ist der ökologische Aspekt immer ein integraler Bestandteil, sowohl während der Planungs- und Einreichphase als auch während der Umsetzung. Und so hat sich im Granitztal die ökologische Situation durch den Bau der Koralmbahn sogar verbessert. Das wurde den ÖBB bereits von Seiten der Naturschutz-Behörden bestätigt.

Im Granitztal wurden von den Baumaßnahmen der Koralmbahn auch ökologisch sensible Bereiche berührt. Deshalb haben wir einen umfangreichen landschaftsökologischen Begleitplan umgesetzt. Vorgabe war dabei, die Eingriffe nicht nur auszugleichen, sondern eine positive Öko-Bilanz ziehen zu können. So entstanden um 5.400m² mehr Biotopfläche als vom Bau beansprucht wurden.

Eisvogel voraus

Im Granitztal haben sich dadurch auch einige ökologisch wertvolle Tierarten angesiedelt, die dort vor den Baumaßnahmen nicht heimisch waren. Zum Beispiel der Eisvogel, für den eigens sogenannte „Steilufer“ errichtet wurden und der vom verbesserten Nahrungsangebot im aufgeweiteten Granitzbach profitiert. Ein ausgeklügeltes Logistikkonzept hat dafür gesorgt, dass der Eisvogel schon während des Baus im Granitztal einziehen konnte. Auch der Biber ist mit der Koralmbahn ins Granitztal gekommen. Er fühlt sich in den neu geschaffenen Auwäldern wohl und „durchforstet“ sie auf natürliche Weise, ganz ohne Motorsäge. Schließlich wurden während des Baus auch laufend wertvolle Strukturen geschützt bzw. verpflanzt, die sich im Baufeld gebildet hatten (z. B. Röhrichte in Absetzbecken).  Weil uns die Natur genauso am Herzen liegt, wie unsere Infrastruktur.

Richard Bartz