Promi am Zug: Chris Lohner

Frau Lohner, die ÖBB haben heuer ihren 100. und Sie ihren 80. Geburtstag gefeiert. Wie bleibt man so lange so jung und energiegeladen?

Chris Lohner: Jung bin ich nun wirklich nicht mehr. Aber voller Energie und elastisch im Hirn schon. Es ist wichtig, sich für Dinge zu interessieren und das, was man tut, gerne zu tun. In dieser Hinsicht geht es mir sehr gut und da habe ich großes Glück.

Bekanntermaßen denken Sie nicht im Entferntesten an Pension. Was sind Ihre aktuellen Projekte?

Unter anderem My Fair Lady auf der Bühne Baden. Gemeinsam mit Erwin Steinhauer mache ich eine Lesung des Briefwechsels zwischen Marlene Dietrich und Friedrich Torberg. Und natürlich mein Weihnachtsprogramm. Dann reicht’s auch für dieses Jahr.

Gibt es da noch Zeit für faule Tage? Und wenn ja, wie sehen die aus?

Ja, die gibt es. Ganz ohne Termine und Verpflichtungen. Die braucht es auch, um die Batterien aufzuladen. Und da mache ich einfach gar nichts.

Wirklich gar nichts, gar nichts?

Naja, ich stehe schon auf und putze mir die Zähne. Und sonst gehe ich wirklich nur der Lust der Sekunde nach. Ich mache das, was mir Spaß macht. Wenn ich lesen will, lese ich, wenn ich mit dem Hund spazieren will, mache ich das.

Oder mit dem Zug irgendwohin fahren?

Ja, fürs Privatvergnügen nehme ich gerne den Zug, wenn es sich anbietet. Wenn ich in Salzburg auf der Bühne stehe, geht sich der letzte Zug leider nicht mehr aus. Also für berufliche Zwecke ist es leider eher schwierig.

Wie verbringen Sie die Zeit an Bord?

Entweder arbeite ich am PC und kümmere mich um meine Korrespondenzen oder ich lese. Das fänd’ ich übrigens toll: ein Zug mit einer kleinen Bibliothek in der Mitte. Vielleicht greifen dann die Fahrgäste öfter mal wieder zum Buch.

Liebe Frau Lohner, wir schauen, was sich machen lässt, und danken Ihnen für das Interview!