Privat macht der 28-jähre Manuel einen ruhigen und gelassenen Eindruck. Das sieht am Fußballfeld anders aus, denn hier lässt er als Offensivspieler seine Gegner in der Regel „alt“ aussehen. In der abgelaufenen Spielzeit hat sich der sympathische Goleador mit dem wahrlich goldenen rechten Fuß mit insgesamt 51 gültigen Toren zum absoluten Topscorer, nicht nur in der Tiroler Gebietsliga West, sondern unangefochten, österreichweit gekrönt. Ein Talent, das Manuel mit Sicherheit in die Wiege gelegt wurde, das aber auch fleißig trainiert und gefördert werden muss. Mindestens an drei Tagen die Woche ist Training angesagt. Eine schweißtreibende Angelegenheit, die sich aber durch Fleiß und Ehrgeiz bezahlt gemacht hat und heuer erstmals mit dem goldenen Schuh belohnt wurde.
Lokführerberuf dem Profifußball vorgezogen
Im November 2016 hat der gelernte Elektroinstallationstechniker mit der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer bei den ÖBB begonnen. Eine Entscheidung, die dem damals 22-jährigen am Anfang nicht leichtgefallen ist, lockte doch vorher bereits ein Angebot der Ausbildungsakademie des FK Austria Wien und damit ein möglicher Weg zum Fußballprofi im Stil eines David Alaba.
Seine damalige Freundin und heutige Frau Carina hätte diese Entscheidung zwar mitgetragen, trotzdem hat sich Manuel Weichselbraun für den Verbleib in Tirol und die zukünftige Familie und den Job entschieden. Der Zufall wollte es, dass Carinas Vater als Lokführer bei den ÖBB beschäftigt ist und dem talentierten Fußballer geraten hat, es ihm Job mäßig gleichzutun. Bereits während der Ausbildung reifte der Wunsch, anderen Interessierten diesen spannenden Beruf näherzubringen. Unterstützt wurde Manuel hier durch die aktiven Instruktor:innen, die ihm diesen Weg ebenfalls nahegelegt haben. Also ging es wieder zurück an die Schulbank und seit März 2022 darf er sich jüngster Instruktor in Tirol nennen. Ein Weg, den Manuel sofort wieder beschreiten würde, hat er doch damit seinen Traumberuf gefunden, in dem auch seine sportlichen Erfolge uneingeschränkt weiter möglich sind. „Übrigens, wer Interesse hat, sich von mir zur Triebfahrzeugführer:in ausbilden zu lassen, wir haben immer Platz für interessierte Damen und Herren, einfach unter karriere.oebb.at bewerben“, empfiehlt Manuel.