Nächster Halt: Job mit Sinn

21. 07. 2022

Viele Menschen wünschen sich heute einen Job, der in der Welt etwas bewegt. Wie wir diese Menschen mit unseren Jobs mit Sinn verkuppeln, erzählen wir hier.

130 Berufsbilder gibt es bei den ÖBB. Das klingt nach vielen verschiedenen Jobs, die man sich wahrscheinlich erst einmal gar nicht alle vorstellen kann: Es gibt die Eisenbahn-Klassiker, die Triebfahrzeugführer:innen, die Zugbegleiter:innen, die Verschieber:innen, die Buslenker:innen, die wir alle kennen und ganz dringend brauchen. Und die Menschen hinter den Kulissen, die Fahrzeugtechniker:innen, die IT-Spezialist:innen, die Disponent:innen und die Baumanager:innen, die ebenso unerlässlich sind, um unsere Kund:innen und Güter jederzeit sicher, pünktlich und umweltfreundlich an ihr Ziel zu bringen. Und dann gibt es noch jene Jobs, die man gar nicht bei uns vermutet, wie zum Beispiel Naturgefahrenmanager:innen, Geotechniker:innen und Lehnenarbeiter:innen.

Jobs mit Vielfalt

Wie der jeweilige Arbeitsalltag aussieht, unterscheidet sich dabei ganz gehörig. Bei den ÖBB arbeiten wir im Rahmen fester Arbeitszeiten, ganz flexibel, untertags, in der Nacht, drinnen, draußen, in Teams und manchmal auch nur für uns – Stichwort Homeoffice. Und halten damit unser Land mobil und an 365 Tagen im Jahr am Laufen. Für unsere vielfältigen Jobs brauchen wir ebenso vielfältige Menschen. Wir sind ein Team ÖBB, in dem es nicht auf Alter, Herkunft, Geschlecht oder Glaubensrichtung ankommt, sondern darauf, was wir gemeinsam leisten und schaffen. Was uns dabei alle eint: Wir haben einen Job mit Sinn. Wir sind von Beruf Klimaschützer:innen, weil wir die Mobilität von morgen gestalten. Im Großen wie im Kleinen.

Generationenwechsel

Aktuell stehen wir vor dem größten Generationenwechsel unserer Unternehmensgeschichte und suchen dringend Eisenbahner:innen-Nachwuchs für unsere vielen Jobs: 2.700 neue Kolleg:innen jedes Jahr, um genau zu sein. Wie wir das schaffen können und was es braucht, um auf dem schwierigen Arbeitsmarkt trotzdem die besten Köpfe für uns zu gewinnen, erzählen drei Kolleg:innen aus dem BCC, die es wissen müssen: Georg Mayer, Employer Brand Spezialist, Julia Hölzl, Recruiting Spezialistin und Juliane Gruber, Arbeitspsychologin.

© feelimage / Matern

Julia Hölzl, Spezialistin Recruiting

© ÖBB

Georg Mayer, Employer Brand Spezialist

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Juliane Gruber, Arbeitspsychologin

Menschen mit dem richtigen Job verkuppeln …

Und trotz aller Bemühungen um die Aufmerksamkeit der Menschen bewerben sich viele nicht mehr einfach „von selbst“. „Mittlerweile ist es so, dass wir uns als Arbeitgeber bei den Kandidat:innen bewerben und nicht umgekehrt“, erzählt Julia Hölzl. „Active Sourcing“ heißt diese Taktik in der Fachsprache und sie wird in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Die Bedürfnisse der Bewerber:innen gewinnen immer mehr an Bedeutung und es ist notwendig, von Beginn an abzugleichen, ob die Erwartungen zu dem passen, was das Unternehmen bieten kann. „Junge Menschen wollen arbeiten, aber so, dass es zu ihrem Leben passt. Wenn das nicht der Fall ist, wechseln sie viel schneller als noch vor einigen Jahren“, so Julia. Dennoch wird auch das Thema Stabilität und Sicherheit immer wichtiger, denn gerade Corona hat vielen gezeigt, dass ein krisensicherer Arbeitsplatz wertvoll ist. „Wir hören in Interviews von rund 80 % der Bewerber:innen, dass ihnen die Attribute Sicherheit und Nachhaltigkeit in ihrem zukünftigen Job wichtig sind“, weiß Julia.

Der Arbeitgeber als Marke

Wie kann man Menschen für die ÖBB gewinnen und langfristig für sie begeistern? „Darüber zerbrechen wir uns im Employer Brand-Team den ganzen Tag den Kopf“, erzählt Georg Mayer und lacht. Gleich vorweg: Employer Brand – was bedeutet das eigentlich genau? „Es geht um die Arbeitgebermarke. Sie soll die Werte des Unternehmens nach außen tra-gen und nach innen stärken, damit wir fest im Gedächtnis der Menschen verankert sind“, fasst Georg zusammen. „Dazu braucht es Ehrlichkeit und Sinnhaftigkeit.“ Ein Job mit Sinn ist es, der viele Menschen für die ÖBB begeistert. „Die Mobilität von morgen mitzugestalten und die Zeit in der Arbeit wirklich sinnvoll zu verbringen, das treibt viele an.“ Um diese Botschaft nach außen zu tragen, braucht es den direkten Austausch mit den Menschen und daher pflegt das Employer Brand- und Recruiting-Team intensive Kooperationen mit Fachhochschulen, Universitäten, Schulen und anderen Organisationen. „Und unsere Kolleg:innen sind wohl die besten Botschafter:innen“, betont Georg.

… und nach der Bewerbung begleiten

Wenn aus Recruiting-Sicht die passende Person gefunden ist, kommen in vielen Bewerbungsprozessen vor allem im operativen Bereich unsere Arbeitspsycholog:innen ins Spiel. Eine von ihnen ist Juliane Gruber. Sie prüft mit ihren Kolleg:innen österreichweit die Fähigkeiten der Bewerber:innen. „Wir testen zum Beispiel die Konzentration, kognitive Leistungsfähigkeit sowie Belastbarkeit und achten besonders auf das Sicherheitsverständnis der Bewerber:innen. Sie müssen verstehen, dass sie tagtäglich für die Sicherheit unserer Reisenden mitverantwortlich sind und diese Verantwortung auch tragen wollen“, erklärt Juliane. Diese objektiven Analysen sind ein entscheidender Schritt und im Bewerbungsprozess unerlässlich. „Wir müssen oft in sehr kurzer Zeit entscheiden, ob jemand geeignet ist oder nicht, und das machen wir natürlich nicht aus dem Bauch heraus, sondern entscheiden nach klaren Richtlinien und Kriterien.“ Wer sich einmal für eine Karriere bei den ÖBB entschieden hat, muss aber keinesfalls immer im gleichen Beruf bleiben. Viele Kolleg:innen haben bereits die internen Weiterbildungsmaßnahmen genutzt und teilweise ganz neue Möglichkeiten für sich gefunden. Denn bei 130 Berufsbildern ist definitiv für jede:n etwas dabei, auch wenn sich Lebensumstände und Interessen ändern und weiterentwickeln.