VCÖ Umfrage: Kombination von „Fahrrad/E-Scooter & Bahn"
29. 01. 2021
Die Bereitschaft für eine häufigere Kombination von Fahrrad/E-Scooter und Bahn ist bei KundInnen groß.
29. 01. 2021
Die Bereitschaft für eine häufigere Kombination von Fahrrad/E-Scooter und Bahn ist bei KundInnen groß.
Knapp drei Viertel der Befragten würden diese Kombination häufiger nutzen. Vor allem Pendlerinnen & TagesausflüglerInnen nutzen das Angebot von Kombination von „Fahrrad/E-Scooter & Bahn" jetzt schon – durch weitere Verbesserungen will man noch mehr KundInnen ansprechen.
Das Fahrrad nimmt als Verkehrsmittel und Freizeitgerät eine immer wichtigere Rolle in Österreich und Europa ein. Vor allem in Städten steigt der Radverkehrsanteil kontinuierlich stark an. Die ÖBB wollen auf diesen Trend reagieren und ein noch attraktiveres Angebot für den Weg zum Bahnhof, für das Abstellen am Bahnhof, für die Mitnahme in Zügen und Bussen sowie für weitere Services bieten.
Daher startete der VCÖ – Mobilität mit Zukunft im Auftrag der ÖBB im Oktober und November letzten Jahres eine zweiwöchige Online-Umfrage zum Thema „Kombination Bahn und Fahrrad/E-Scooter“. Ziel der Befragung: In Erfahrung zu bringen, welche Rahmenbedingen und Infrastrukturen für das Radfahren gegeben sein müssen, um mehr Menschen für die kombinierte Nutzung der Bahn mit dem Fahrrad oder (E-)Scooter zu motivieren. Die Ergebnisse der Umfrage, an der 2.647 Fahrrad- & Bahninteressierte teilgenommen haben, wurden Mitte Jänner 2021 in einem Fachgespräch mit ExpertInnen aus dem BMK, den Bundesländern, Fachverbänden und Firmen präsentiert und diskutiert.
Folgende Themen haben die Befragten mit dem größten Verbesserungsbedarf bewertet: Die einfachere Mitnahme von Fahrrädern im Zug (71%), sichere und gute Radwege zum Bahnhof (67%) und eine höhere Qualität der Fahrrad-Abstellanlagen am Bahnhof (63%).
Demnach ist die „erste Meile“, also die Infrastruktur zum und am Bahnhof bzw. das gesamte Bahnhofsumfeld relevant, um noch mehr KundInnen für das Dreamteam in Sachen Klimaschutz zu begeistern. „Es lässt sich ablesen, dass neben der guten Infrastruktur direkt am Bahnhof auch die sichere und gute Anbindung zum Bahnhof ein Argument ist, ob Kundinnen und Kunden das Rad für die Anfahrt zum Zug nutzen“, bestätigt Michael Schwendinger, Experte des VCÖ.
Einen Trend zeigen die Ergebnisse der Umfrage ebenfalls klar: KundInnen greifen vermehrt zu hochwertigeren Fahrrädern, 53 % der Befragten benutzen Räder von über 500 EUR, bei mehr als einem Viertel (27 %) steigt der Fahrradwert auf über 1.000 EUR. Insofern lassen sich die beiden Top-Verbesserungspotenziale, die seitens der ÖBB bestehen, noch besser erklären.
Für PendlerInnen sind Fahrradstellplätze (81%) und gute/sichere Radverbindungen (72%) wichtige Voraussetzungen. Bei Radausflügen und Geschäftsreisen sind sich die Befragten einig, dass die Planbarkeit beim Fernverkehr ein wesentliches Kriterium darstellt (Thema Reservierung) und im Nahverkehr die Flexibilität der Fahrradmitnahme weiter erhalten bleiben soll.
Für Cornelia Walch Konzernkoordinatorin Fahrrad@ÖBB ist klar: „Der Bedarf unserer KundInnen zur weiteren Verbesserung der Kombination Bahn & Fahrrad/E-Scooter ist gegeben. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem nächsten Schritt in die neue ÖBB Fahrradstrategie eingebettet und geeignete Maßnahmen definiert. Dabei sollen bestehende Herausforderungen durch innovative Ideen und in guter Abstimmung mit unseren Stakeholdern gemeistert werden.“
63 % der Befragten nutzen im Alltag nahezu täglich das Fahrrad – das bedeutet, dass sich viele fahrradaffine Personen an dieser Umfrage beteiligt haben. Vergleicht man den TeilnehmerInnen-Pool mit dem VCÖ-Bahntest 2020, dann haben bei der Fahrradumfrage 30 % angegeben, mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu gelangen, beim Bahntest waren es 12 %.